Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen
Einblicke in den Klinikalltag
Außergewöhnliche Situationen erfordern außergewöhnliche Maßnahmen. Das gilt auch für die Auswirkungen des Corona-Virus, die unser Leben und unsere Arbeit seit Anfang März grundlegend verändert haben.
Unser Krankenhaus hat schnell reagiert und sich in wenigen Tagen auf die Versorgung von COVID-19-Patienten vorbereitet. Die Klinik wurde für Besucher geschlossen, die Zahl elektiver Patienten – also mit geplanten, aber in der Regel nicht akuten Operationen – wurde reduziert. Die Kapazitäten von Intensivbetten und Beatmungsplätzen wurde ausgebaut und für Corona-Patienten freigehalten. So konnte sich unser Krankenhaus auf die größte Krise der Nachkriegszeit erfolgreich aufstellen.
Doch es haperte trotz guter Vorbereitung in den ersten Wochen an vielen Ecken und Enden, beispielsweise an hochwertigen Atemschutzmasken, Schutzanzügen und Desinfektionsmitteln.
Hier war besonders die ProServ gefordert – eine Einrichtung der Stiftung der Cellitinnen zu der auch unser Krankenhaus gehört – die dafür verantwortlich ist, die Materialien herbeizuschaffen.
In „normalen“ Zeiten liefert sie rund 2.000 FFP2-Masken – an alle 8 Krankenhäuser der Stiftung der Cellitinnen – pro Monat. Im März beschaffte die ProServ 75.000 Masken. Eine enorme Leistung in dem schwer umkämpften Markt dieser Tage.
Wie unser Krankenhaus einerseits die gewaltigen Mehrkosten in der Intensivmedizin, andererseits die Defizite aufgrund Minderauslastung schultern soll, ist derzeit trotz der Schutzschirmzusage der Bundesregierung noch unkalkulierbar.
Die Krise hat einmal mehr verdeutlicht, wie wichtig die Bereithaltung und der Ausbau moderner Intensiv und Beatmungskapazitäten sind. Deshalb haben wir die Initiative „Corona. Hilfe“ zur Stärkung der Intensivmedizin ins Leben gerufen, in der sich Menschen engagieren können, um die Arbeit von Ärztinnen, Ärzten und Pflegekräfte zu unterstützen.
Die ersten Lockerungen bei den gesellschaftlichen Einschränkungen wie auch die Aufnahme elektiver Patienten im Krankenhaus sind eingeleitet. Die „Nach-Corona-Zeit“ wird aber keine „Vor-Corona-Zeit“ sein. Arbeit und Leben werden sich erst nach und nach normalisieren und eine weitere Infektionswelle bleibt so lange eine Bedrohung, bis ein wirkungsvoller Impfstoff flächendeckend zur Verfügung steht.